Mihoko Ogaki: vor dem anfang - nach dem ende
10.02.2006 - 18.03.2006




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Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein. (Theodor W. Adorno) „vor dem anfang - nach dem ende # 1“ - eine Vision des Embryos - über eine Videoinstallation von Mihoko Ogaki Die Arbeiten Mihoko Ogakis beschäftigen sich mit existentiellen Themen wie Geburt und Tod und erörtern damit philosophische Themen menschlichen Lebens. Ausgehend von wissenschaftlichen und evolutionstheoretischen Kenntnissen nähert sich Ogaki metaphysischen, ontologischen und kosmologischen Grundfragen. Betrachtet man das Entstehen menschlichen Lebens biologisch, dann entsteht ein Embryo durch Zellverschmelzung und entwickelt sich durch Zellteilung zu einem lebensfähigen Menschen. Alle genetischen Informationen sind in der DNA individuell determiniert, deren molekulare Zusammensetzung wissenschaftlich detailliert aufgeschlüsselt werden kann. Dennoch stößt die Wissenschaft an ihre Grenzen und Fragen wie „Woher kommen und wohin gehen wir?“ lassen sich letztendlich nicht wissenschaftlich beantworten. Mihoko Ogaki hinterfragt die Herkunft des Menschen in ihrer Installation „vor dem anfang - nach dem ende # 1“ - eine Vision des Embryos -. Ein aus regenbogenfarbenen Perlen bezogener Kinderwagen steht auf einer weißen Wolke aus Federn und gibt sphärische Klänge von sich. Wirft der Betrachter einen Blick in den Wagen entdeckt er einen Monitor, der die Vision des Embryos visualisiert. Die Künstlerin hat viele Zeichnungen eingescannt und am Computer zu einem Film verarbeitet, der uns Ogakis Vorstellungen pränataler Wahrnehmung nahe bringt. Organische zellartige Gebilde schweben durch den Bildraum und erinnern an mikrobiologische Kleinstlebewesen. Die monotonen Klänge, die am Computer komponiert wurden, ertönen wie aus einer anderen Welt und untermalen die Utopie der phantasievollen Bildwelten eindrucksvoll. Durch den Zusammenklang von Tönen, Bildern, Material und Farbe versetzt uns das Erlebnis der Betrachtung in eine Traumwelt. Federn betten die Installation ein und symbolisieren Weichheit, Leichtigkeit und Schutz, aber auch Ewigkeit, denn die Federn eines Lebewesens überdauern dessen Tod. Jede einzelne der Kugeln ist individuell verschieden und birgt den Farbkosmos eines Regenbogens in sich. Akkurat hat die Künstlerin Stück für Stück aufgefädelt und zu einem Ganzen zusammengesetzt. Aus der Vielheit des Materials, den Bildern und Klängen addiert sich das Kunstwerk, das uns metaphorisch in transzendentale Bereiche menschlichen Lebens führt und uns anhält nach den Dingen hinter der materiellen Welt zu fragen. Die Vision des Embryos ist ebenso spekulativ, wie unsere Vorstellung von einem Leben nach dem Tode, das den Glauben an eine Wiedergeburt voraussetzt. Vergänglichkeit ist die Voraussetzung für Werden und Entstehen und bestimmt den Kreislauf und die Entwicklung menschlichen Lebens. Geburt und Tod sind darum auch für Mihoko Ogaki keine Gegensätze, sondern bilden eine zusammengehörende Ganzheit. Aspekte des Nichterklärbaren faszinieren die Künstlerin, die sich ausführlich mit den naturwissenschaftlichen Fakten und Theorien über menschliches Leben befasst hat. Phänomene wie Denken oder Gefühle wie Freude, Wut und Trauer basieren letztendlich auf molekularen Zusammenhängen, die mikrobiologisch funktionieren und dennoch nicht bis ins Detail zu erklären sind. Die Vielheit der Dinge summiert sich stets zu einer untrennbaren Einheit. Das Universum besteht aus unendlich vielen Elementarteilchen und bildet doch ein Ganzes: „ Jeder ist also in diesem doppelten Betracht die ganze Welt selbst, der Mikrokosmos, findet beide Seiten derselben ganz und vollständig in sich selbst. Und was er so als sein eigenes Wesen erkennt, dasselbe erschöpft auch das Wesen der ganzen Welt, des Makrokosmos.“ (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd.I, § 29) Mihoko Ogaki nähert sich den Phänomenen die sie in ihren Arbeiten thematisiert analytisch und verweist zugleich auf die Unmöglichkeit, die Welt wissenschaftlich völlig zu erfassen. Wo die Wissenschaft an Grenzen stößt wird die Kunst zu einem Medium, das existentielle Fragen stellt, deren Aporetik vorausgesetzt wird. Trotz enormer Fortschritte im Bereich der pränatalen Forschung wird die „Vision des Embryos“ niemals entschlüsselt werden. Das Denken und Fühlen des Menschen, der Einklang von Körper und Geist entzieht sich der wissenschaftlichen Erklärung. Die Autonomie der Kunst ist befreit von der Forderung nach objektiver Erkenntnis und kann gerade deshalb die Welt in der wir leben tiefgehend und substantiell in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken. Hier liegt der Ansatz von Mihoko Ogaki, deren Kunst im Sinne Adornos Fragen stellt, ohne den Anspruch zu erheben Antworten zu kennen. Die Beschäftigung mit Themen wie Geburt und Tod dient der Künstlerin zur intensiven philosophischen Auseinandersetzung mit dem Leben. 2003 hat Mihoko Ogaki ihre Arbeit im Rahmen der 57. Bergischen Kunstausstellung im Museum Baden in Solingen präsentiert und dafür den Preis des Publikums erhalten. Hier spiegelt sich das Bedürfnis des Menschen, sich grundlegend und tiefgehend mit der eigenen Existenz auseinander zu setzen. Gisela Elbracht-Iglhaut Museum Baden, Solingen Dem Ausstellungsprojekt liegt ein umfangreicher Katalog zugrunde.



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Mihoko Ogaki


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